Kennst Du Deinen Vitamin D-Spiegel? – Wofür ist Vitamin D wichtig?

Wofür wird Vitamin-D benötigt?

  • ein intaktes Immunsystem
  • den Stoffwechsel
  • die Regulation des Mineralstoff-Haushalts
  • die Aufnahme von Kalzium, Magnesium und Phosphaten aus der Nahrung
  • Die Bildung und Reifung der Knochenstammzellen. Vitamin D regelt die Aufnahme von Kalzium im Darm und fördert den Einbau von Kalzium und Phosphat in die Knochen (Mineralisation) – die Knochen werden hart und stark. Darüber hinaus sind Kalzium und Phosphat auch Bestandteil starker Zähne.
  • Muskel- und Nervenzellfunktion
  • Aufbau und Erhalt unserer Muskelfunktion
  • Optimale Signalübertragung zwischen den Zellen
  • Verringerung von Entzündungen
  • Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
  • Zellteilung
  • Hormonelles Gleichgewicht
  • Aufbau von Knochen, Zähnen und Gelenken
  • Herstellung von körpereigenem Antibiotika
  • Reduktion von oxidativem Stress
  • …viele andere Prozesse

Was können Ursachen für einen Vitamin D Mangel sein?

  • zu geringe Sonnenexposition (wenn zu wenige Hautflächen der Sonne ausgesetzt werden, zu kurzer Aufenthalt oder zu wenig Aufenthalt in der Sonne)
  • Mangel- bzw. Fehlernährung
  • gestörte Verwertung und Aufnahme von Vitamin D (z.B. bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Zöliakie, nach größeren Magen-Darm-OPs)
  • erhöhter Bedarf (Schwangerschaft und Stillzeit, Kinder)
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • erhöhte Ausscheidung von Vitamin D über die Nieren (Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom)

Was können Symptome für einen Vitamin D Mangel sein?

  • häufige Atemwegsinfekte
  • Stimmungsschwankungen (Gereiztheit)
  • schlecht heilende Knochenbrüche
  • Häufige Infekte
  • Schlechte Wundheilung
  • Allgemeine Müdigkeit
  • Knochen- und Rückenschmerzen
  • Chronisch schlechte Stimmung
  • Depressionen
  • Schlafprobleme
  • nachlassende körperlich und geistige Leistungsfähigkeit
  • schlechtes Hautbild
  • Fibromyalgie
  • Diabetes
  • Asthma
  • Paradontitis
  • Krebs
  • Osteoporose
  • Autismus
  • ADHS

Welche Effekte können eine ausreichende Vitamin D Versorgung haben?

  • Innere Ruhe und besseren Schlaf
  • Bessere Stressbewältigung
  • Stärkere Knochen und gesunde Zähne
  • Geistige Leistungsfähigkeit
  • Reduzierte Muskelschmerzen
  • Stärkeres Immunsystem
  • Schmerzlinderung
  • Lebensfreude und Aufmerksamkeit

Eine ausreichende Vitamin D-Versorgung ist sehr wichtig für uns. Es gibt vielversprechende Hinweise darauf, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D das Auftreten von sowie den Verlauf diverser Krankheiten positiv beeinflussen kann. Es wird davon gesprochen, dass Vitamin D das Risiko senkt …

  • für verschiedene Krebsarten u.a. Darmkrebs, Brustkrebs
  • eines Herzinfarkts v.a. bei Männern
  • an multiple Sklerose (MS) zu erkranken
  • von Diabetes Typ 1, verbesserte Insulinresistenz und somit evtl. auch positive Auswirkungen bei Diabetes Typ 2
  • einer Fraktur: u.a. durch eine verbesserte Knochendichte

Vitamin D hat noch viele weitere, jedoch noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegte Wirkungen:

  • Stärkung des Immunsystems – sowohl bei der Abwehr von Krankheitserregern als auch bei der Hemmung überschießender Immunreaktionen (hilfreich bei Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes und Multipler Sklerose)
  • Kräftigung der Muskulatur
  • Schutzwirkung für die Nervenzellen
  • positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem
  • Verringerung von Gefäßerkrankungen
  • Schutz vor Rachitis (deshalb ist die Gabe von Vitamin D bei Babys so wichtig)
  • positive Wirkung auf die Psyche

Wie hoch sollte der Vitamin D Spiegel sein

(Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/vitamine/vitamin-d-uebersicht/vitamin-d-spiegel)
  • normal: 40 bis 60 ng/ml (50 ng/ml wäre bereits super)
  • leichter Mangel: 20 bis 30 ng/ml
  • schwerer Mangel: weniger als 20 ng/ml

 

 

 

Vitamin D-Versorgung kann Sterberisiko bei Covid-19 mitbestimmen (Quelle: Universität Hohenheim)

Bestimmte Grunderkrankungen gehen ebenso wie andere Risikofaktoren für Covid-19 mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel einher. Das zeigt eine Studie der Universität Hohenheim.

Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, starkes Übergewicht und Bluthochdruck – mit diesen Grunderkrankungen steigt das Risiko für einen schweren Verlauf, wenn eine Covid-19-Infektion hinzukommt. All diese Erkrankungen weisen eine Gemeinsamkeit auf: Sie gehen häufig mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel einher. Gleiches gilt auch zum Beispiel für ältere Menschen, bei denen ebenfalls häufig Vitamin-D-Mangel anzutreffen ist und die zu den Risikogruppen zählen. Auf diesen Zusammenhang weist Prof. Dr. Hans-Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim in Stuttgart hin (siehe NFS – Nutrition and Food Science Journal 2020, Band 20, Seite: 10-21). Der Ernährungsmediziner hat 30 Studien ausgewertet – und ein Vitamin-D-Defizit als möglichen Indikator für den Schweregrad und die Mortalität bei einer Covid-19-Erkrankung identifiziert. Die Vitamin-D-Versorgung könnte auch beim Verlauf der Erkrankung eine Rolle spielen, denn dieses Vitamin reguliert das Immunsystem und Entzündungsprozesse im Körper. Der Experte empfiehlt daher, im Falle einer Covid-19-Erkrankung unbedingt den Vitamin-D-Spiegel im Auge zu behalten.

Vitamin D ist bei vielen Menschen auf der Welt Mangelware – und das kann im Falle einer Covid-19-Erkrankung als Warnhinweis für ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf gelten. „Bisher galten vor allem Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen und starkes Übergewicht als Risikofaktoren“, erklärt Prof. Dr. Biesalski. „Doch gerade diese Erkrankungen sind oft mit einem Vitamin-D-Mangel verbunden. Das hat Konsequenzen für den Verlauf der Covid-19-Erkrankung.“ Und das gelte auch für Menschen über 65 Jahre oder Personen, die selten im Freien sind. Die wichtigste Vitamin-D-Quelle ist die Bildung in der Haut durch das Sonnenlicht und im Alter funktioniere das nur noch eingeschränkt.

Vitamin D reguliert unter anderem im Körper das Immunsystem und das sogenannte Renin-Angiotensin-System (RAS), das vor allem für die Regulierung des Blutdrucks wichtig ist. Im Falle einer Infektion sorgt Vitamin D dafür, dass diese beiden Systeme nicht aus dem Ruder laufen. „Da das Coronavirus eine wichtige Schaltstelle dieser Regelkreise befällt, halten sich pro-entzündliche und anti-entzündliche Prozesse nicht mehr die Waage“, erläutert Prof. Dr. Biesalski. „Das System gerät durcheinander. Und zwar besonders dann, wenn gleichzeitig ein Vitamin-D-Mangel besteht.“

Die Balance zwischen pro- und anti-entzündlichen Prozessen verschiebt sich zugunsten der pro-entzündlichen, die dann richtig Fahrt aufnehmen. „Die Folge sind gravierende Veränderungen in den Lungenbläschen, die zu einer schweren Komplikation der Covid-19-Erkrankung führen, dem sogenannten Akuten Atemnotsyndrom.“

Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus solle daher unbedingt der Vitamin-D-Status geprüft und ein mögliches Defizit zügig behoben werden, empfiehlt der Mediziner. „Besonders für Menschen mit einer der Grunderkrankungen oder für ältere Menschen ist dies empfehlenswert. Bei Menschen in Seniorenheimen ist der Vitamin-D-Spiegel oft verheerend niedrig. In Zeiten des Homeoffice halten sich viele Leute längere Zeit in geschlossenen Räumen auf, was auch zu einer schlechten Vitamin D Versorgung beiträgt.“

Um Missverständnisse zu vermeiden, betont Prof. Dr. Biesalski jedoch: „Vitamin D ist kein Medikament, mit dem man Covid-19-Erkrankungen heilen kann. Doch man kann damit positiv auf den Krankheitsverlauf einwirken, indem es dem Organismus ermöglicht, die Balance zwischen den pro- und anti-entzündlichen Prozessen wiederherzustellen.“

 

Über die Nahrung sei ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kaum zu erzielen, so Prof. Dr. Biesalski. „Reich an Vitamin D sind vor allem fetter Fisch und sonnengetrocknete Pilze. Doch das reicht nicht aus, und in Deutschland sind – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – Lebensmittel nicht angereichert.“ Auf gut Glück Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, empfiehlt der Mediziner dennoch nicht. „Im Zweifelsfall ist das zu wenig, um einen wirklich schlechten Vitamin-D-Status kurzfristig zu verbessern. Prophylaktisch sollte man sich aber viel im Freien aufhalten, auf die Ernährung achten – und spätestens bei Verdacht auf eine Infektion den Hausarzt bitten, den Vitamin-D-Spiegel zu prüfen.“

Quelle: Universität Hohenheim